Muttermilch ist unglaublich wertvoll, weil sie genau auf die Bedürfnisse eines Neugeborenen abgestimmt ist. Sie enthält eine einzigartige Mischung aus Nährstoffen, die das Wachstum und die Entwicklung des Babys unterstützen. Hier sind einige Gründe, warum Muttermilch so wichtig ist:

Nährstoffzusammensetzung: Sie liefert eine perfekte Balance von Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen, die für die gesunde Entwicklung des Babys notwendig sind. Muttermilch enthält eine ideale Mischung aus Makronährstoffen – insbesondere Laktose (eine Zuckerart), die eine ausgezeichnete Energiequelle für das Baby darstellt. Die Fette in der Muttermilch, insbesondere langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie DHA (Docosahexaensäure), sind für die Entwicklung des Gehirns und der Netzhaut des Babys entscheidend. Muttermilch enthält auch Proteine wie Kasein und Molkenprotein in einem für das Baby optimalen Verhältnis, was die Verdauung erleichtert und gleichzeitig das Wachstum fördert.

Immunsystem-Boost durch Immunfaktoren: Muttermilch enthält eine Vielzahl von Immunfaktoren, die das neugeborene Baby schützen. Hierzu gehören:

•  Antikörper (vor allem IgA, IgM und IgG), die das Baby vor bakteriellen und viralen Infektionen schützen, indem sie die Schleimhäute der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts bedecken und so das Eindringen von Erregern verhindern.
• Lactoferrin, ein Protein, das Eisen bindet und somit pathogene Bakterien hemmt, die Eisen benötigen, um zu wachsen.
• Lysozym, ein Enzym, das die Zellwände bestimmter Bakterien zerstört und damit deren Vermehrung einschränkt.
• Makrophagen und Neutrophile, die als Immunzellen direkt auf Infektionen reagieren und diese bekämpfen.

Fördert die Verdauung durch prebiotische Wirkung: Die in der Muttermilch enthaltenen Oligosaccharide (vor allem humanes Milk Oligosaccharid, HMO) wirken als präbiotische Substanzen, die das Wachstum von nützlichen Bakterien im Darm fördern, insbesondere von Bifidobakterien. Diese Bakterien sind wichtig für die Verdauung und die Entwicklung eines gesunden Mikrobioms, das wiederum das Immunsystem des Babys unterstützt.Die Proteine in der Muttermilch sind leicht verdaulich, was es dem Baby ermöglicht, die Nährstoffe optimal aufzunehmen, ohne das Verdauungssystem zu belasten.

Bindung zwischen Mutter und Kind: Stillen fördert eine enge Bindung zwischen der Mutter und dem Baby. Der Hautkontakt und das gemeinsame Erlebnis sind nicht nur für das Baby, sondern auch für die Mutter emotional bereichernd.

Entwicklungsförderung: Die in der Muttermilch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren (insbesondere DHA) sind entscheidend für die Entwicklung des Gehirns und der Netzhaut. Es gibt Hinweise darauf, dass stillende Kinder in kognitiven Tests bessere Ergebnisse erzielen und auch eine höhere Intelligenz im späteren Leben aufweisen können. DHA ist besonders wichtig für die Entwicklung von Synapsen und neuronalen Netzwerken im Gehirn.

Vermeidung von Überernährung und metabolischen Erkrankungen: Muttermilch passt sich in ihrer Menge und Zusammensetzung an die Bedürfnisse des Babys an. Es gibt Hinweise darauf, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko haben, später im Leben Übergewicht und Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Dies könnte durch die Tatsache erklärt werden, dass Muttermilch im Vergleich zu Formulanahrung weniger Kalorien pro Volumen liefert und sich die Stillgewohnheiten des Babys an das eigene Hungergefühl anpassen.

Geringes Risiko für Allergien: Studien haben gezeigt, dass gestillte Babys ein geringeres Risiko haben, an allergischen Erkrankungen wie Ekzemen, Asthma und Nahrungsmittelallergien zu erkranken. Dies könnte durch die frühen Expositionen zu verschiedenen Immunfaktoren und die Stärkung des Mikrobioms durch die Muttermilch erklärt werden.

Zusätzlich ist Muttermilch im Vergleich zu Säuglingsnahrung einfach immer in der richtigen Menge und Temperatur verfügbar, was es besonders praktisch und einfach macht.